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Donnerstag, 10. März 2016

"Black Dagger 26: Entfesseltes Herz" von J.R. Ward


Abschiede, Trauer und unerwartete Wendungen
Immer noch hängt die Drohung seines vorhergesagten Schicksals über Trez: Die s’Hisbe besteht darauf, dass er der Prinzessin zugeführt wird. Aber seine Gedanken drehen sich alleine um seine wunderschöne Geliebte Selena. Obwohl ihr Tod immer näher rückt, kann er sich sein Leben ohne sie nicht vorstellen. Gibt es wirklich keine Rettung? Trez und Selena versuchen, die Zeit die ihnen bleibt, gemeinsam zu genießen.

Sein Bruder iAm dagegen hat bei der Suche nach einem Heilmittel für Selene etwas gefunden, mit dem er niemals gerechnet hat: Er, dessen Herz sich niemals für eine Frau oder einen Mann erwärmt hat, verliebt sich unsterblich in eine geheimnisvolle, verschleierte Dienerin und erlebt mit ihr zum ersten Mal in Leben, was Liebe sein kann.
Als ausgerechnet der Scharfrichter der Königin sie zusammen erwischt, stellt sich iAm auf einen Kampf ein. Umso überraschter ist er, dass der Mann ihnen erst einmal hilft. Noch ahnt er nicht, wer seine Geliebte wirklich ist und wie aussichtslos ihre Liebe damit scheint.

Schon in „
Gefangenes Herz“, dem ersten Teil der Geschichte um die beiden Schatten, hatte ich das Gefühl, niemals ein so trauriges Buch aus dem Universum der Black Dagger gelesen zu haben. „Entfesseltes Herz“ ist aber noch dunkler. Natürlich gibt es auch hier wunderschöne, sehr zärtliche und einige erotische Szenen, aber Trez und iAm scheinen wirklich keine Chance auf Glück zu haben. Während man als Leser mit Trez fiebert, wieviel Zeit ihm und Selena noch bleibt, glaubt man zu sicher zu wissen, dass iAms Liebe überhaupt keine Chance hat. (Natürlich hofft man trotzdem!)

Das Buch konzentriert sich, vor allem im letzten Drittel, sehr auf die beiden Brüder, auf ihre Beziehung zueinander und die zu ihren Frauen. Dieser Teil ist wirklich traurig, dramatisch und nicht immer einfach zu lesen.

J.R. Ward hält sich diesmal mit anderen Handlungssträngen ein wenig zurück, lenkt aber geschickt das Augenmerk ein wenig auf Rhage, mit dem etwas nicht zu stimmen scheint. So bereitet sie wohl den nächsten Band vor, in dem es erneut um den großen Krieger, seine Bestie und seine geliebte Mary gehen soll. Natürlich berührt Rhage das Schicksal von Trez und Selena in besonderem Maße. Schließlich hat er etwas Ähnliches mit Mary erlebt. Ihm wird erneut bewusst, dass er ohne die Gnade der Jungfrau der Schrift nun alleine wäre.

Außerdem gibt es einige Szenen (und eine Leseprobe am Ende des Buches) die auf „Kuss der Dämmerung“ vorbereiten, den ersten Band der Serie „Black Dagger Legacy“, der sich mit der nächsten Generation der Krieger befassen wird. Man lernt Craeg kennen und erfährt ein wenig mehr über Paradiese. Die beiden sollte man sich merken!

Assail hat wieder nur einen Kurzauftritt und … Neee. Das wäre ein echter Spoiler. Aber er setzt etwas in Gang, mit dem ich nicht gerechnet habe und dass auf die Black Dagger massive Auswirkungen haben könnte. Kriegswolken zeihen am Horizont auf …

Die seltsame Beziehung zwischen Xcor und Layla erlebt eine entscheidende Wende. Ist sie damit am Ende? Xcor muss sich entscheiden, was er in Zukunft mit seinem Leben macht.

Entfesseltes Herz“ ist sehr traurig und emotional. Alles scheint „den Bach runter“ zu gehen und es gibt nur wenige, kleine Glücksmomente (und einen großen) in dem Buch. Für mich haben die „Black Dagger“ längst den Sprung zu einer komplexen Saga gemacht. Es dreht sich schon längst nicht mehr darum, jedem Bruder seine Frau (oder seinen Mann) zur Seite zu stellen und nach dem HE alle glücklich bin ans Ende der Zeit leben zu lassen. Die Brüder und ihre Freunde sind längst zu einer großen Wahlfamilie verschmolzen, die einander in guten und schlechten Zeiten beistehen. Es ist nur folgerichtig, dass auch die dunklen Kapitel in ihrem Leben erzählt werden.

Diese Geschichte hier berichtet von solch finsteren Stunden. Aber sie schildert auch, wie sich alle zusammen bemühen, daraus das Bestmögliche zu machen. Als Trez glaubt, ganz alleine auf der Welt zu sein, stehen alle zu ihm. Auch iAm begreift, dass er und sein Bruder unmerklich eine neue Familie gefunden haben. Eine, die sich nicht über Blut definiert, sondern aus freiem Willen treu zueinander steht. Das sind die ergreifensten Szenen in der Geschichte!

Fazit: Von mir gibt es diesmal sehr traurige 5 Punkte. Das Buch ist unheimlich berührend und macht nur Sinn, wenn man die Serie und vor allem „
Gefangenes Herz“ kennt.

P.S.: Wie immer an dieser Stelle der Hinweis, dass man sich nicht von „Band 26“ abschrecken lassen sollte, mit der Reihe anzufangen. Die „Black Dagger“ sind eine der besten Serien im Bereich Urban Fantasy, die es gibt. Wenn man das sechsundzwanzigste Buch schließt, noch einmal tief Atem holt und dann umgehend nachschaut, wann der nächste Band erscheint, spricht das für sich, oder?

Übrigens: Wer einmal „reinschnuppern“ will, hat in diesem Jahr die Chance, sozusagen einen Seiteneinstieg zu machen. Mit „Kuss der Dämmerung“ fängt ein neuer Handlungstrang im großen „Black Dagger“-Universum an. Auf Deutsch erscheint das Buch Anfang Mai.
Ganz an die düster-erotische Stimmung der Original-Serie kommt der Ableger zwar meiner Meinung nach nicht heran, er ist aber nicht desto Trotz lesenswert.


Haben wollen? 

 Hier kann man die Bücher 
von J.R. Ward kaufen: 

- "Gefangenes Herz“ (Band 25)
- "Entfesseltes Herz" (Band 26)

- "Kuss der Dämmerung“ (Black Dagger Legacy, Band 1)
(Neugierig? Hier geht es zu der Rezi der englischen Ausgabe: *klick*)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.





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