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Samstag, 13. August 2016

"Casto – Gefährte des Feuers: Gods of War 1" von Xenia Melzer

Fürchte dich, die Aufmerksamkeit eines Gottes zu erregen!

Casto glaubt nicht an Götter. Als die Karawane, mit der er reist, überfallen wird, sieht er nur ein Rudel aus wilden Barbaren, die ihn und seinem wilden Hengst Lysistratos gefangen nehmen wollen. Mit Geschick und Schnelligkeit schafft er es zu entkommen. Fast. Ausgerechnet der Anführer der Aggressoren, der stolze Renaldo, bringt Casto zu Fall und beansprucht ihn als Sklaven. Casto rast vor Wut. Seine Freiheit ist ihm kostbarer als sein Leben. Außerdem darf niemand hinter das Geheimnis kommen, das er und Lys hüten, schon gar nicht ein arroganter Krieger, der sich selbst für einen Halbgott hält …
Renaldo und sein Bruder Canubis leben schon ewig. Ihr Mütter sind die Göttinnen, die die Welt erschaffen haben. Während Canubis sein „Herz“, die Liebe seines Lebens, schon gefunden hat, ist der rastlose Renaldo noch auf der Suche. Dabei mangelt es ihm niemals an Männern und Frauen, die sein Bett wärmen. Bis er plötzlich in die leuchtend blauen Augen eines jungen Mannes sieht, der sich nicht vor Verlangen verzehrt, sondern nicht einmal zu bemerken scheint, was Renaldo von ihm will …


Casto – Gefährte des Feuers“ ist der erste Band der neuen Fantasy-Serie „God of War“ von Xenia Melzer. Um das Einzige, was ich an dem Buch ehrlich hasse, gleich vorweg zu nehmen: Die Story ist nicht wirklich in sich abgeschlossen, man hat das Gefühl – ähnlich wie bei den auf Deutsch willkürlichen getrennten Büchern der Serie „Black Dagger“ – das die Story einfach mitten drin aufhört.

Das ist allerdings gleichzeitig auch (und ich überrasche mich selbst dabei, dass zu schreiben!) positiv: Die unheimlich spannende Beziehung zwischen Casto und Renaldo ist noch lange nicht (!!!) zu Ende erzählt.

Auch wenn zwischen den beiden auf den ersten Blick ein großes Ungleichgewicht zu herrschen scheint – auf der einen Seite ein beinahe tausendjähriger Halbgott und auf der anderen Seite ein junger Sklave – wird schnell klar, dass sie einander ebenbürtig sind. Überraschenderweise mag man sie sofort, obwohl sie nur wenige der in vielen Fantasy-Romanzen üblichen guten Eigenschaften eines Helden haben. Sie sind beide arrogant, aufbrausend, von sich eingenommen und wenig duldsam gegenüber anderen. Allerdings macht das auch einen großen Reiz der Geschichte aus. Die beiden Männer sind sehr starke Charaktere. Wie können sie es schaffen, eine echte Beziehung zu einander aufzubauen? Es ist manchmal schon fast amüsant zu lesen, wie fassungslos Renaldo wirkt, wenn Casto wieder einmal völlig anderes reagiert, als er es erwartet hat.

Man spürt die Funken, die hin- und her fliegen, nicht nur weil Renaldo auch der Herr des Feuers ist, der alles um sich herum zum Schmelzen bringen kann. Die Charaktere sind in sich schlüssig und sehr glaubwürdig. Es macht Spaß, zu verfolgen, wie die beiden sich in einer Beziehung verstricken, von der sie selbst nicht zugeben wollen oder können, was dahinter steckt.

Abgerundet wird der Roman von starken Nebencharakteren, die alle neugierig darauf machen, mehr von ihnen und ihrer eigenen Geschichte zu erfahren. Einige Einblicke in die Vergangenheit werden geschickt eingeflochten, als Casto eine alte Chronik liest.

Sehr gut gefallen haben mir nicht nur die Beschreibung der Beziehungen, sondern auch die der Kämpfe, die man förmlich vor dem inneren Auge miterlebt. Ebenso farbenfroh und eindringlich wird die Natur und der Wechsel der Jahreszeiten geschildert. Erfreulicherweise ist dies hier keiner von den Romanen, in denen sich ein Unsterbicher in einer Woche von Grund auf ändert. Tatsächlich erzählt er die Geschichte von Casto und Renaldo über zwei Jahre hinweg.

Wirklich begeisternd sind übrigens die Szenen mit Casto und Lys. Sie wirken so lebendig, dass man hochschaut und das lebendige Bild eines wilden, schwarzen Hengstes und seines Reiters in allen Einzelheiten vor sich sieht.


Fazit: Für mich ist „Casto – Gefährte des Feuers“ eine wirklich gelungene Mischung aus großartiger Fantasy und … „Romanze“ trifft es nicht wirklich, weil zwischen den Männern das Feuer zu heiß brennt, um wirklich Raum für Zärtlichkeiten und Romantik zu lassen. Immer wieder prallen sie auf einander, messen ihren Willen und ihren Stolz und können doch nicht voneinander lassen. Der Sex ist gleichzeitig Kampf und Erlösung.

Ich konnte die Geschichte keine Sekunde aus der Hand legen und brenne darauf, zu erfahren, wie es weitergeht. Deshalb von mir faszinierte 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung an Fantasy-Fans, die auf der Suche nach ungewöhnlichen und starken Charakteren sind. Leser, die klassische Romanzen bevorzugen, sollten eine gewisse Offenheit mitbringen. Diese tolle Geschichte ist es einfach wert!

Ausnahmsweise hier noch zwei P.S. an die Autorin:
P.S.1:
Hin und wieder gibt es in der Sprache, die ansonsten wirklich toll und vor allem sehr bilderreich ist, kleine „Ausreißer“, die nicht 100%tig in einen Fantasy-Roman passen. Wenn Renaldo seine Truppe mit „Dann wollen wir mal!“ in die Schlacht schickt … ok. Vielleicht ist man irgendwann so abgebrüht. Aber sexuelle „Performance“ im Bett und ein „Pool“ im Marmorbad, das passt nicht wirklich in die antik angehauchte Welt.
P.S.2: Wann geht es endlich weiter??? Die „God of War“ haben echtes Suchtpotential! Ich kann es wirklich kaum erwarten …

Ganz zum Schluß:
- Auf "Jules bunte Welt der Bücher" findet man ein aktuelles Interview mit Xenia Melzer: *klick*.
- Bei "Like a Dream" gibt es eine weitere Rezenion zu lesen. *klick* Koriko2000 hat eine ganz andere Meinung zu der Geschichte als ich. 
Trotzdem gibt es auf ihrem Blog ein Special zu dem Roman. Bereits veröffentlicht sind die Vorstellung der Autorin *klick* und eine Abhandlung über die Orte, an denen die Story spielt. *klick*

Haben wollen? 
 Hier kann man das Buch von Xenia Melzer kaufen: 
 "Casto - Gefährte des Feuers: Gods of War"

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

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