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Montag, 12. Dezember 2016

"Gefährtin der Dunkelheit" von Patricia Briggs

Mercy Thompsons persönlichster Fall!

Gerade als es für Mercy, Adam und das Rudel richtig gut zu laufen scheint, schellt das Telefon …
Wenn Mercy ahnen würde, welche nervenaufreibenden Folgen dieser Anruf nach sich zieht, würde sie das Telefon vermutlich in den Fluß werfen und alle Nummern wechseln. Evtl. sogar ihre Adresse …
So aber muss sie sich damit abfinden, dass Adams manipulative Exfrau Christy plötzlich nicht nur unter ihrem Dach lebt, ihre Familie und das Rudel fürsorglichst bekocht und sogar versucht Mercys Badezimmer zu okkupieren, sondern sieht sich auch mit der Tatsache konfrontiert, dass sie rein gar nichts dagegen tun kann, ohne kleinlich zu wirken. Leider weiß Mercy am Anfang noch nicht einmal, dass sie und ihre Lieben außerdem in tödlicher Gefahr schweben. Wer kommt schon auf die Idee, dass ausgerechnet eine Menschenfrau wie Christy die Aufmerksamkeit eines mächtige und sehr gefährlichen Wesens erregt hat, dass nicht mehr von ihr ablassen will.
Dagegen scheint es schon fast lächerlich einfach, den legendären Wanderstab, den sie Koyote überlassen hat, wieder zu finden. Genau das verlangt ein mächtiger Fae-Lord, der nachts an ihre Tür klopft. Zwar scheinen Koyote und damit das Artefakt nicht auffindbar zu sein, dafür erfährt Mercy aber, dass ihre Familie größer ist, als sie gedacht hatte.

Mit „Gefährtin der Dunkelheit“ geht die spannende und aktionreiche Urban-Fantasy Serie um die Automechanikerin und Kojoten-Wandlerin Mercy Thompson bereits in die achte Runde. Patricia Briggs schafft es gekonnt, die bekannten Charaktere weiterzuentwickeln und einen neuen Feind einzuführen, der die Story richtig spannend machen, weil man am Anfang so gar nicht weiß, was da auf Mercy und ihr Rudel zukommt.

Der Klappentext der Taschenbuchausgabe behauptet, die sei „Mercy Thompsons persönlichster Fall“ und das stimmt aus vielen verschiedenen Gründen. Christys Attaken erwischen Mercy immer wieder auf dem völlig falschen Fuß. Man liest mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie die wehrhafte Mercy einfach keine Keule findet, die sie in dieser Auseinandersetzung mit „weiblichen Waffen“ schwingen kann. Dabei schafft es Patricia Briggs wie kaum ein anderer Autor humorvolle Dialoge zu schreiben, die nicht aufgesetzt und gestelzt, sondern wie aus dem richtigen Leben gegriffen wirken.

Entsprechend liegt der Kern des Buches auch nicht in dem Kampf mit dem aktuellen Bösewicht, sondern darin, wie sich Mercys Status im Rudel mittlerweile verändert hat. Ihre Beziehung zu Adam wird … nicht wirklich auf eine Probe gestellt, auch wenn Mercy selbst das manchmal so sieht. Die beiden haben eine Menge gemeinsame Szenen. Jede einzelne davon ist richtig, richtig toll. Nur auf den allerersten Blick ist Adam der starke Mann, der ständig zu Mercys Rettung herbeieilen muss. *grins* Ok. Er ist ein Held, er rettet sie dauernd und er sieht auch noch verdammt gut aus. Aber es wird deutlich, dass auch er seine Schwächen hat und Mercy ihn genau dann unterstützt und ihm den Rücken stärkt, wenn er es braucht.

Die Geschichte enthält zwar den obligatorischen Kampf und einen Show-Down, der unheimlich nervenaufreibend und … noch knapper als sonst ist, aber wenn man die Szenen einsinken lässt, merkt man, dass sie eigentlich eine unheimlich liebvolle Beschreibung der vielen verschiedenen Beziehungen im Rudel ist.
Seit man Mercy, Adam und die Ihren kennengelernt hat, sind sie einen weiten Weg gegangen und haben sich kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei geht es weniger um die „Superheldenkräfte“, als um ganz menschliche Schwächen, Ängste und Vorurteile, die überwunden werden müssen. Wie in jeder wirklich guten Geschichte findet man hier nicht nur eine Ebene, sondern eine ganze Menge. Die machen zu Teil nachdenklich, zum Teil Hoffnung und – was den Rest angeht – einfach nur Spaß.

Besonders gefällt mir, dass keiner der Helden unfehlbar ist. Jeder von ihnen hat seine kleinen oder größeren Macken, mit denen nicht nur er selbst, sondern auch die Menschen (Werwölfe ect. …) um ihn herum umgehen müssen. Vielleicht ist das die Kernbotschaft: Helden sind nicht unfehlbar, aber sie geben ihr Bestes für die, sie lieben. Außerdem ist die Story in meinen Augen ein leidenschaftlicher Apell für Toleranz, bzw. Akzeptanz.

Fazit: Ich bin wirklich begeistert und berührt. Für mich hat das Buch mit jeder Seite gewonnen. Deshalb gibt es von mir mindestens 5 (feurige) Sterne und eine Leseempfehlung.

Neueinsteiger sollten meiner Meinung die Serie in der richtigen Reihenfolge lesen, weil sie Bücher zwar in sich abgeschlossen sind, es aber eine übergreifende Rahmenhandlung gibt, die kontinuierlich weitererzählt wird. Wie so oft bei Mercy Thompson, löst die Geschichte bei mir den Reflex aus, die Serie noch einmal von vorne zu lesen. Das nächste Buch kann ich jetzt schon kaum erwarten und freue mich total, dass es auch auf Deutsch schon in einem knappen halben Jahr mit „Spur des Feuers“ weitergeht.

Übrigens: Bevor sich jemand wundert, wieso diese Rezi schon fertig ist, obwohl das Buch heute erst erscheint: Es stand schon letzte Woche im Buchhandel im Regal, so dass man (ich!) es in aller Ruhe lesen und bewerten konnte. 

Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Patricia Briggs kaufen: 

Mercy Thompson:
- "Ruf des Mondes" (Band 1)
- "Bann des Blutes" (Band 2)
- "Spur der Nacht" (Band3)
- "Zeit der Jäger" (Band 4)
- "Zeichen des Silbers" (Band 5)
- "Siegel der Nacht" (Band 6)
"Tanz der Wölfe" (Band 7)
- "Gefährtin der Dunklheit" (Band 8)
- "Spur des Feuers" (Band 9, erscheint am 13. Juni 2017)

"Alpha & Omega" ("Partnerserie"):
- "Schatten des Wolfes(Band 1)
- "Spiel der Wölfe(Band 2)
- "Fluch der Wolfes(Band 3)
- "Im Bann der Wölfe(Band 4)

*grins* Eines meiner abslouten Lieblingsbücher und natürlich IMMER zu empfehlen:
- "Drachenzauber"

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

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